Die Trinkwasserversorgung durch AVU basiert mit fast 8 Mio. m³ zu ca. 88 – 90% aus der eigenen Produktion in den Wasserwerken Rohland, Volmarstein und Heilenbecke, die restlichen ca. 1 Mio. m³ bzw. 10 – 12% sind Fremdbezüge an Trinkwasser, im Wesentlichen von VWW sowie untergeordnete Grenzversorgungen von zwei weiteren benachbarten Wasserversorgungsunternehmen.Unter normalen Betriebsbedingungen speist das Wasserwerk Rohland an der Ennepetalsperre ca. 97 – 99% der von AVU produzierten Jahrestrinkwassermenge in das AVU-Netz ein. Eine Vollversorgung durch dieses Wasserwerk ist unter regulären Versorgungsbedingungen möglich.Das Wasserwerk Volmarstein wird hygienisch und technisch einsatzbereit vorgehalten, um bei einer zeitweiligen Minderleistung des Wasserwerks Rohland oder aus versorgungstechnischen Gründen zugeschaltet zu werden. Der durchschnittliche Anteil an der AVU-Trinkwasserversorgung beträgt unter 1 bis 2%, im Jahr 2017 wurde ein Anteil von 4,5% erreicht. Für das Jahr 2026 ist die dauerhafte Außerbetriebnahme des Wasserwerks angesetzt.Das Wasserwerk Heilenbecke wird hygienisch und technisch einsatzbereit vorgehalten. In das Versorgungsnetz wird aber nur eine geringe Menge über einige Monate im Jahr eingespeist. Der durchschnittliche Anteil an der AVU- Trinkwasserversorgung beträgt unter 1%. Die geringe Aufbereitungsleistung des Wasserwerkes Heilenbecke hat für das Gesamtsystem eine vernachlässigbare Bedeutung und es kann bei hygienischen Auffälligkeiten ohne Einschränkungen der Versorgungssicherheit außer Betrieb genommen werden.Über das Netz der Stadtwerke Witten bezieht AVU AG derzeit an zwei Netzkopplungen in Wetter Wengern Trinkwasser aus dem Verbund-Wasserwerk Witten der VWW.Geringe Mengen an Fremdbezug für das Versorgungsgebiet der AVU werden darüber hinaus von der Wuppertaler Energie und Wasser AG in Grenzgebieten in den Bereichen Sprockhövel Herzkamp und Schwelm Brambecke sowie von der Enervie Gruppe (im Folgenden „Enervie“) über das Pumpwerk Volmarstein in Wetter Volmarstein eingespeist. 

Die AVU versorgt die Gemeinden Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Schwelm, Sprockhövel, Wetter (siehe Karte) mit Trinkwasser.

Anzahl der versorgten Personen

Anzahl Hausanschlüsse	Anzahl der versorgten Personen
33.274	147.649

Definition: wohnberechtigte Bevölkerung im Netzgebiet mit Hauptwohnung und Nebenwohnsitz zum 31.12.2024 (Breckerfeld: 8.816; Ennepetal: 29.446; Gevelsberg: 30.006; Schwelm: 27.953; Sprockhövel: 25.368; Wetter: 26.090)

Wasserhärte:

	Standort Rohland	Standort Volmarstein	Standort Heilenbecke	Standort VWW
Härtebereich	weich	weich	weich	weich
mmol/l	0,57	1,43	0,37	1,11
° dH	3,2	8	2,1	6,2

 Zur Erläuterung:Härtebereich weich: weniger als 8,4° dH (weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)Härtebereich mittel: 8,4 – 14° dH (1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)Härtebereich hoch: mehr als 14 °dH (mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter)

Das technische, prozessorientierte Risikomanagement ist ein Werkzeug zur fortlaufenden innerbetrieblichen Prüfung und trägt dazu bei, die Versorgungssicherheit zu verbessern. Es erfordert vom Netzbetreiber, sich mit Fragen der Sicherheit im betrieblichen Alltag sowie der Vorbereitung auf Krisenfälle zu befassen, und dient als Methode, mögliche Beeinträchtigungen des Netzbetriebes zu ermitteln, zu analysieren, zu bewerten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Risikoverringerung einzuleiten.Sämtliche Prozesse der Versorgungssysteme werden auf Risiken und Gefährdungspotentiale hin analysiert, die hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und des Schadensausmaßes bewertet werden. Das Ergebnis der Analyse ist eine matrixbasierte Auflistung und Gewichtung der spartenbezogenen Risiken, die als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Planungen dienen kann. Dadurch hilft das Risikomanagement dabei, Beeinträchtigungen der Versorgungssicherheit zu vermeiden, und trägt langfristig zur Sicherstellung der Anforderungen an den Anlagenbetreiber hinsichtlich eines sicheren, zuverlässigen, nachhaltigen, umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Betriebs seiner Versorgungssysteme bei.Die zugrundeliegende Norm für das bei AVU Netz zur Anwendung kommende Risikomanagement ist in der Sparte Wasser die DVGW W1001 und die daraus entstandene DIN EN 15975-2.

Technisches Sicherheitsmanagement (TSM):

Im März 2025 hat die AVU Netz GmbH zum fünften Mal in Folge das Zertifikat für das technische Sicherheitsmanagement (TSM) vom DVGW erhalten. Das Zertifikat hat eine Gültigkeit bis zum Jahr 2031. Für 2028 ist eine verpflichtende Zwischenprüfung vorgesehen. 

Der Infrastructure Leakage Index* (ILI) für unser Wassernetz beträgt in 2024: 0,526

Das DVGW-Arbeitsblatt W 392 bewertet diesen ILI-Wert als niedrigen Wasserverlust.*

*Durch die Veröffentlichung der DVGW-Arbeitsblätter W 392 und W 400-3-B1 im September 2017 wurde den Wasserversorgungsunternehmen mit dem „Infrastructure Lekage Index“ (ILI) eine international weit verbreitete Kennzahl zur Beurteilung von Wasserverlusten angeboten. Der ILI berücksichtigt mehr für den Wasserverlust relevante Strukturparameter als der bisher gebräuchliche „spezifische reale Wasserverlust“ (QVR) und ermöglicht den Wasserversorgern, sich auch international zu vergleichen.

Zusammensetzung der Kosten

Die AVU sorgt dafür, dass den Bürgerinnen und Bürgern zu jeder Zeit ausreichend frisches Trinkwasser zur Verfügung steht. Diese dauerhafte Trinkwasserbereitstellung erfordert entsprechende Kapazitäten und eine aufwändige Infrastruktur. Die daraus resultierenden Kosten sind unabhängig von der tatsächlich produzierten Wassermenge. So entsteht ein Fixkostenanteil in der Trinkwasserbereitstellung von rund 80 %. Die übrigen rund 20 % sind abhängig von der produzierten Menge an Trinkwasser und bilden den variablen Kostenanteil.

Verbraucherbeschwerden

In 2024 gab es insgesamt 29 Verbraucherbeschwerden in der Sparte Trinkwasser, 17 davon kamen von SWE-Trinkwasser-Kunden. Thematisch war überwiegend das Thema Abrechnung betroffen. Qualitativ gab es keine Beschwerden zum Produkt Trinkwasser.